Luxemburg bewegt sich langsam auf die Legalisierung von Cannabis zu

Luxemburg bewegt sich langsam auf die Legalisierung von Cannabis zu

Seit 2018 arbeitet Luxemburg daran, den persönlichen Gebrauch von Cannabis zu legalisieren. Eine Revolution, die ganz Europa erschüttern könnte. Tatsächlich kündigte die Regierung Anfang des Jahres an, dass 2023 das Jahr der Legalisierung sein würde. Jüngste Fortschritte lassen neue Hoffnung aufkeimen: Würde es früher als erwartet kommen? Wird Luxemburg das erste Land in der EU sein, das Freizeit-Cannabis legalisiert?

In diesem Artikel werden wir die Gründe für diese historische Entscheidung, die jüngsten Fortschritte, die erzielt wurden, und die Zukunftsaussichten für die luxemburgische und europäische Gesellschaft als Ganzes erkunden.

Luxemburgs Mut: Das erste EU-Land, das Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisiert?

Luxemburg geht entschlossen den Weg der Legalisierung von Freizeit-Cannabis, ein mutiger Schritt, der das kleine Land zum ersten Mitglied der Europäischen Union machen könnte, das diesen Schritt wagt. Während die meisten EU-Länder eine konservativere Politik in Bezug auf Cannabis verfolgen, scheint das Großherzogtum entschlossen, den Weg für einen neuen Ansatz zu ebnen.

Die ursprünglich für 2018 angekündigte Legalisierung, die im Großherzogtum angestrebt wurde, hat sich schließlich in eine Genehmigung des persönlichen Gebrauchs von Cannabis (Konsum und Eigenanbau) ohne Einführung eines Cannabisverkaufs oder eines Cannabis Social Clubs verwandelt. Diese Politik unterscheidet sich deutlich von den Ansätzen anderer europäischer Länder wie den Niederlanden und Spanien, in denen Cannabis entkriminalisiert, aber nicht legalisiert wurde.

Luxemburg und die Legalisierung von Cannabis: die neuesten Entwicklungen

Es scheint, dass Luxemburg nur darauf gewartet hat, dass Deutschland einen Schritt nach vorne macht, um bei der Legalisierung von Cannabis voranzukommen. Obwohl das Land Anfang des Jahres die Füße in den Sand setzte und eine "Legalisierung" von Cannabis nicht vor Ende 2023 garantierte, beleben die jüngsten Erklärungen der Gesundheitsministerin Paulette Lenert das Projekt wieder, ohne sich jedoch völlig von den angekündigten Fristen zu entfernen.

Pilotprojekt wird im Regierungsrat diskutiert

Im luxemburgischen Radiosender RTL sagte Ministerin Lenert, dass das Pilotprojekt zur Legalisierung von Cannabis "bald" dem Regierungsrat vorgelegt werden solle. Dieser Schritt könnte den Weg für einen kontrollierten öffentlichen Verkauf von Cannabis im Rahmen eines Experiments, ähnlich dem deutschen Modell, ebnen, bevor die Regelung ausgeweitet wird.

Wenn das Pilotprojekt vom Regierungsrat genehmigt wird, könnte es die Einführung eines kontrollierten öffentlichen Verkaufs von Cannabis zu Freizeitzwecken im Rahmen eines regulierten Experiments ermöglichen. Dieses Modell würde sich an dem in Deutschland verfolgten Ansatz orientieren, wo ein ähnliches Experiment vor einer möglichen allgemeinen Einführung der Regelung durchgeführt wird.

Je nach den Ergebnissen dieser Pilotphase könnte die Regierung beschließen, das Programm auszuweiten und die Regulierungen entsprechend anzupassen, um so den Weg für eine breitere Legalisierung von Freizeit-Cannabis im Land zu ebnen.

Gesetzliche Hürden und der Tripartite-Plan

Im Juni 2022 hatte die Justizministerin Sam Tanson einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den ersten Schritt zur Legalisierung von Cannabis markierte. Nach dem Plan der blau-rot-grünen Dreiparteienregierung sollte es Erwachsenen erlaubt sein, bis zu vier Cannabispflanzen pro Haushalt aus Samen anzubauen.

Der Staatsrat von Luxemburg hat jedoch kürzlich vier formale Einwände gegen den Gesetzentwurf erhoben. Das Justizministerium ist derzeit dabei, Änderungen am Text vorzunehmen. Diese erste Phase des parlamentarischen Prozesses sollte, wenn möglich, vor den Parlamentswahlen am 8. Oktober abgeschlossen sein. In ihrem Interview mit RTL gab Paulette Lenert nicht an, ob der Legalisierungsentwurf ebenfalls vor Oktober in der Kammer zur Abstimmung gestellt werden könnte.

Die Zukunft von Cannabis in Luxemburg: Kann es noch Hoffnung geben?

Die Zukunft von Cannabis in Luxemburg bleibt trotz der Herausforderungen und Unsicherheiten, die den Legalisierungsprozess umgeben, vielversprechend. In der Tat bedeutet Verlangsamung jedoch nicht, dass man aufgeben muss. Die Ministerin bestätigt, dass das Projekt weiterhin auf der Agenda steht.

Eine Finalisierung im Gange?

Die Gesundheitsministerin sagte in einem Interview, dass es nicht garantiert sei, dass der Prozess der Cannabislegalisierung in Luxemburg vor dem Ende der Legislaturperiode abgeschlossen sein wird.

Luxemburg bewegt sich allmählich auf das Ende des Prozesses zur Legalisierung der Produktion und des Verkaufs von Cannabis für den Freizeitgebrauch zu. Es könnte jedoch sein, dass dieser Prozess nicht vor den Parlamentswahlen am 8. Oktober 2023 abgeschlossen sein wird, wie die Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) im Radiosender 100,7 erklärte. "Wir sind nicht sicher, ob wir das in dieser Legislaturperiode abschließen können", betonte sie mit Blick auf die geplante Legalisierung von Cannabis.

Paulette Lenert erklärte in ihrem Interview mit 100,7, dass die Covid-19-Pandemie den Gesetzgebungsprozess verzögert und ihn auf dieses Jahr verschoben habe. Dennoch soll der Prozess bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Luxemburg hatte Cannabis für bestimmte medizinische Zwecke im Jahr 2018 legalisiert. Ein weiterer Schritt wurde im Juni letzten Jahres unternommen, als ein Text verabschiedet wurde, der den persönlichen Konsum zu Hause und den Anbau von bis zu vier Cannabispflanzen aus Samen durch einen Erwachsenen pro Haushalt erlaubt.

Vereinfachung der Prävention durch Legalisierung

Bevor eine vollständige Legalisierung von Cannabis erreicht werden kann, muss zunächst ein Rahmen für den Anbau und den Verkauf von medizinischem und Freizeit-Cannabis geschaffen werden. Die Gesundheitsministerin erklärte, dass damit gezeigt werden soll, dass dieses Vorhaben positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben kann. Sie betonte außerdem, dass die Angelegenheit genau beobachtet werde.

Paulette Lenert und Elena Bienfait, Leiterin des nationalen Zentrums für Suchtprävention, sind sich einig, dass nach der Legalisierung von Cannabis die Prävention leichter umzusetzen sein wird, da es einfacher ist, offen über ein legales Thema zu sprechen. Elena Bienfait stellte klar, dass es nicht um Abstinenz gehe, da dies in einer Gesellschaft kein erreichbares Ziel sei, sondern vielmehr um Legalisierung, darum, diese Menschen vom Schwarzmarkt fernzuhalten und sie nicht zu kriminalisieren.

Auf dem Weg zu einer verstärkten Annahme von medizinischem Cannabis

In Luxemburg ist medizinisches Cannabis erlaubt und der Besitz kleiner Mengen für den Freizeitgebrauch entkriminalisiert, obwohl der Kauf, Verkauf und Anbau weiterhin illegal sind. Daraus könnte er bestehende Modelle wie die von Portugal und Malta prüfen, wo der Staat eine zentrale Rolle im Bereich des medizinischen Cannabis spielt, während der Legalisierungsprozess weitergeht. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass die Legalisierungspläne der luxemburgischen Regierung in den Nachbarländern nicht immer auf Gegenliebe stoßen.

Implikationen für die Europäische Union und die Zukunft von Cannabis

Die Entscheidung Luxemburgs, Freizeit-Cannabis zu legalisieren, sendet eine starke Botschaft an andere EU-Länder und ermutigt sie, ihre derzeitige Drogenpolitik zu überdenken. Als Vorreiter könnte Luxemburg eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Cannabisgesetzgebung in Europa spielen. Es kann innovative und fortschrittliche Ansätze aufzeigen, die möglich sind und wirtschaftliche, soziale und gesundheitspolitische Vorteile bringen können.

Was können wir daraus schließen?

In einem globalen Kontext, in dem immer mehr Länder ihre Cannabisgesetze lockern, könnte die Kühnheit Luxemburgs den Beginn einer neuen Ära in der europäischen Drogenpolitik markieren. Derzeit scheint der Gesetzentwurf eine solide Unterstützung zu genießen. Alle drei Parteien, die die Regierungskoalition in Luxemburg bilden, haben die Legalisierung von Freizeit-Cannabis in ihr Programm aufgenommen.

Da das benachbarte Deutschland bis Ende des Jahres seinen Legalisierungsentwurf vorlegen wird, wird Luxemburg nicht mehr das einzige Land sein, das für eine Legalisierung plädiert. Außerdem könnte das Land bis zum Abschluss des Prozesses auf bereits bestehende Modelle zurückgreifen, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von medizinischem Cannabis.

Bleiben Sie also dran: Im Herbst wird das Gesundheitsministerium einen Vorschlag vorlegen, um den Gesetzgebungsprozess in Gang zu setzen. Ist Luxemburg Vorreiter einer großen Veränderung in Europa? Nur die Zukunft wird es zeigen.