Zwischen Legalisierung, Entkriminalisierung oder Kategorisierung als Betäubungsmittel ist es manchmal schwierig, den Überblick über die Regeln zu behalten, die in Europa für CBD und Cannabis gelten. Jedes Land kann seine eigenen Regeln aufstellen. In diesem Fall geht es um Portugal.
Welche Politik verfolgt Portugal in Bezug auf CBD und Cannabis?
Spricht man von einer vollständigen Legalisierung oder einer Entkriminalisierung?
Wie sieht die praktische Realität aus?
Wenn Sie erwägen, CBD und/oder Cannabis in Portugal zu kaufen oder zu konsumieren, finden Sie hier alles, was Sie wissen müssen!
Ist es legal, CBD in Portugal zu konsumieren?
Ja, aber nur unter einer Bedingung: CBD-Produkte dürfen einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht überschreiten.
Der Konsum von CBD ist daher in Portugal völlig legal. Im ganzen Land haben sich zahlreiche Geschäfte angesiedelt, die den Kauf von CBD-Produkten leicht zugänglich machen. Eine der Besonderheiten Portugals im Vergleich zu Frankreich ist übrigens, dass man CBD-Produkte direkt in der Apotheke kaufen kann, wenn man ein Rezept dafür hat.
Portugal: Entkriminalisierung des Eigenkonsums von Cannabis
Was diesmal Cannabis betrifft, so unterliegt es in Portugal einer besonderen Regelung. Der Anbau von Cannabis ist immer noch illegal, aber der Eigenkonsum wurde entkriminalisiert. Legalisierung und Entkriminalisierung sind zwei verschiedene Begriffe.
Mit Entkriminalisierung ist gemeint, dass Privatpersonen für ihren persönlichen Cannabiskonsum keine Strafe zu befürchten haben. Cannabis wird jedoch weiterhin als Betäubungsmittel kategorisiert und ist somit eine illegale Substanz. Wäre es legalisiert worden, wären Vermarktung und Gebrauch frei, und der Staat könnte sogar für die Verteilung sorgen. Im Falle Portugals handelt es sich jedoch um eine Entkriminalisierung des persönlichen Konsums und nicht um eine echte Legalisierung. Die Nuance ist wichtig.
Vorsicht vor Cannabis zu Hause anbauen völlig illegal bleibt. Nur der Besitz und Konsum von Cannabis für den persönlichen Gebrauch ist erlaubt, nicht aber der Anbau, auch nicht zu Hause.
Cannabisanbau bleibt illegal
In Portugal wurde der Eigenkonsum von Cannabis entkriminalisiert, der Anbau bleibt jedoch weiterhin völlig illegal. Die Idee, die Entkriminalisierung von Cannabis auch auf den Anbau auszudehnen, wurde vage erwähnt, aber nie umgesetzt. Somit ist in Portugal jeglicher Anbau von Cannabis, egal zu welchem Zweck, illegal.
Werkzeuge und Ausrüstungen, die mit dem Anbau von Cannabis zu tun haben, sind ebenfalls verboten.
Wie steht es um den Verkauf von Cannabis?
Wie Sie sich vorstellen können, ist der Anbau von Cannabis nach portugiesischem Recht verboten, ebenso wie der Verkauf. Jeglicher Handel mit Cannabis wird als streng illegal angesehen und stellt eine Straftat im Sinne des Drogenhandels dar. Die Strafen können bis zu fünf Jahren Gefängnis betragen.
Medizinisches Cannabis in Portugal erlaubt, aber nur auf Rezept
Medizinisches Cannabis ist in den meisten europäischen Ländern ein glühendes Thema, und auch Portugal hat seinen Teil dazu beigetragen. So ist seit Juni 2018 der Verkauf und Konsum von medizinischem Cannabis unter bestimmten, genau festgelegten Bedingungen erlaubt.
Insbesondere ist es unerlässlich, dass medizinisches Cannabis von einem Arzt verschrieben wird oder dass die konventionelle Behandlung für den betreffenden Patienten erfolglos war. Medizinisches Cannabis wird direkt in Portugal angebaut, sowohl für den Bedarf der lokalen Bevölkerung als auch für den Export. Das Klima in Portugal eignet sich hervorragend für diesen Anbau, dessen Hauptvorteile die Rückverfolgbarkeit des Produkts und die Kontrolle seiner Qualität sind.
Aus rechtlicher Sicht ist zu beachten, dass jedes CBD-Medikament oder jede CBD-Behandlung von der Infarmed genehmigt werden muss. Das Infarfarmed ist eine dem portugiesischen Gesundheitsministerium unterstellte Einrichtung, die befugt ist, alle derartigen Produkte zu überwachen und zu kontrollieren, bevor sie in den Verkehr gebracht werden.
Viele ernsthafte Erkrankungen könnten durch den Konsum von Cannabis gelindert werden. Sie werden zwar nicht geheilt, aber die Linderung bestimmter Symptome ist für die Patienten bereits ein großer Schritt nach vorn. Die häufigsten Beispiele sind Fibromyalgie, Multiple Sklerose, Parkinson und Depressionen.
CBD: Wie steht es um die Position der EU?
Neben Portugal und anderen europäischen Ländern, die unabhängig voneinander betrachtet werden, hat sich auch die Europäische Union ihre eigene Meinung zu CBD gebildet. Und das nicht zu knapp.
Beim Thema CBD ist die Position der EU klar: Sie befürwortet die Vermarktung von CBD voll und ganz. Eine Bedingung muss jedoch beachtet werden: CBD darf nicht mehr als 0,2 % THC enthalten. In Bezug auf Lebensmittel auf CBD-Basis werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zusätzliche Bedingungen gestellt. Sie verlangt, dass jedes Lebensmittel auf Cannabidiolbasis vorab von einer nationalen Lebensmittelbehörde genehmigt werden muss, und zwar bevor es auf den Markt kommt.